16.12.08

Mein erstes Handy


Allein die Tatsache, dass ich gerade ne halbe Stunde oder mehr nach einem Bild oder den Namen meines ersten Handys gesucht habe, sagt ja schon viel aus.
In erster Linie wollte ich garkein Handy. Der erste der bei uns in der Klasse so ein Gerät besaß, hatte zuvor auch einen Scall und deswegen kann ich zwotens da insofern Recht geben, dass es irgendwie sehr uncool auf mich wirkte. Mal ehrlich wer brauchte damals in der 8ten Klasse sowas? Das war doch für superwichtige Geschäftsleute oder meinem Vater und nichts für den Sohn des reichen Supermarktsbesitzers.
Aber Zeit strich durchs Land und immer mehr und immer mehr hatten sich eins zugelegt, sogar welche von denen ich es am wenigstens erwartet hätte.
Eines Weihnachtsabend dann, ich war mit der Familie in einem winzig kleinen Bergdorf im Urlaub, übergaben mir meine Eltern ein großes Paket. Ich habe nie im Leben an ein Handy gedacht, da ich zuvor immer wieder sagte, dass ich wirklich keins haben will und auch keines gebrauchen könne. Mit freudiger Erwartung riss ich dieses Päckchen auf [spannungsaufbau ist hier unnötig, Ihr wisst eh was jetzt kommt] und das c35 fiel in meine Hände. Vielleicht auch das c35i, wer weiß das schon?
Uff! Da war es. Ich konnte meine enttäuschung nicht überspielen und die erst gespannten Gesichter meiner Eltern wurden dann schnell zu einem nicht ganz so freudigen. Ich guckte nochmal in den Karton, hätte ja auch ein Scherz meiner Eltern sein können, da ich doch soo oft sagte, dass ... ! Aber nee, war es nicht. Auch noch PrePaid, d.H. selber für nen Ding zahlen, was ich garnicht haben wollte. Zum Glück gabs noch die "Black Market Music" von Placebo, die meine Stimmung an dem Abend ganz gut traf.
Im nachhinein ist es natürlich keine schlimme Sache gewesen, nur musste ich meinen eher `alternativen´ Freunden nach dem Urlaub beichten, dass ich nun auch ein Handy mein Eigen nenne - hoffentlich mochten die mich dann noch?! [Taten sie]
Benutzt habe ich es dann aber trotzdem. Hautpsächlich um mich abholen zu lassen - selber schuld! Aber es trug auch zu Völkerverständigung bei, in einem komischen Zusammenhang; denn auf einer Feier eines guten Freundes waren auch Leute eingeladen, die ich nicht so gut kannte: Die norwegische Freundin meines Freundes und ein guter alter Freund dessen. Wir hatten erstmal keine Gemeinsamkeit, bis uns auffiel, dass wir alle das selbe Handy besaßen und aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen, die wahrscheinlich mit Alkoholgenuss zusammenhängen, tauften wir unser Handy das "UBERMENSCHEN-Handy" und ich bin mir sicher, dass der Begriff Beiden noch etwas sagt.

Seitdem schlage ich mich mit den alten Geräten meines Bruder oder Vaters durch und habe immer noch meine alte Nummer mit dem alten Prepaid Vertrag. Unter Umständen würde ich ja mehr mit meinem Handy anfangen, außer Uhr, Wecker und `erreichbar sein´, aber viel mehr lassen die alten Geräte nicht zu.

Beim StyleSpion gibt es ein schickes im Adventskalender. [Bild via wikipedia]

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